Tierarztwissen
Glossar

Taurin

- Aktualisiert am: 26. Juli 2021 von Dr. Hölter Tierärzteteam

Taurin ist eine für Katzen essentielle Aminosäure. Sie kann von Katzen nur in sehr geringen Mengen selbst hergestellt werden und muss deshalb im Katzenfutter enthalten sein, sonst kommt es zu Mangelerscheinungen. Hunde hingegen können normalerweise ausreichend Taurin aus den Aminosäuren Methionin und Cystein herstellen.

Wirkung im Organismus

Taurin wird nicht zur Eiweißherstellung verwendet, sondern erfüllt wichtige Stoffwechselfunktionen als freie Aminosäure. Beispielsweise wird Taurin für die Funktion von Herzmuskel und Netzhaut benötigt. Es dient zur Herstellung von Gallensäuren und bei Kätzinnen ist eine ausreichende Taurinzufuhr Voraussetzung für die Fortpflanzungsfähigkeit. Ein Taurinmangel bei Katzen äußert sich vor allem als Schädigung der Netzhaut (bei monatelangem Mangel bis hin zur Blindheit) und als Herzmuskelschwäche. Der Herzmuskel wird krankhaft gedehnt und das Herz vergrößert sich (dilatative Kardiomyopathie), kann sich aber bei Umstellung auf ein taurinreiches Futter in der Regel wieder erholen. Auch bei Hunden hat der Tauringehalt im Blut Auswirkungen auf den Herzmuskel.

Natürliche Quellen

Taurin ist nur in tierischen Futterquellen wie Fleisch, Fisch und Schalentieren enthalten. Katzen sind im Gegensatz zu Hunden reine Fleischfresser. Ihr hoher Taurinbedarf ist ein Grund, weshalb sie nicht mit Hundefutter ernährt werden können.