Tierarztwissen: Getreide im Hundefutter
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Hundeernährung

Getreide im Hundefutter

Viele verunsicherte Kunden fragen uns, ob sie ihren Hund getreidefrei füttern sollten. Das Getreide im Hundefutter nicht artgerecht und schädlich sei, hört und liest man immer wieder. Tiermedizinische Erkenntnisse bestätigen das jedoch nicht.

Erstellt am: 27. April 2012 - Aktualisiert am: 19. Februar 2024 von Dr. Hölter Tierärzteteam
Husky im Getreidefeld

Woraus besteht Getreide?

Getreidesorten wie Weizen oder Reis enthalten vor allem Kohlenhydrate, hauptsächlich in Form von Stärke. Viele als "getreidefrei" vermarktete Hundefutter enthalten zwar kein Getreide, dafür aber Kartoffeln und verschiedene andere Gemüse, Obst oder Nüsse. Deren Hauptbestandteil ist: ebenfalls Stärke, denn alle Pflanzen speichern Energie in Form von Stärke.

Ganz gleich aus welcher Quelle sie stammt: Die Stärkeverdauung im Hundedarm läuft immer gleich ab (siehe unten).

Löst Getreide Allergien aus?

Häufig heißt es, Getreide würde bei Hunden Allergien auslösen. Dabei werden teilweise die Begriffe "Allergie" und "Glutenunverträglichkeit" miteinander vermischt. Bei einer Glutenunverträglichkeit, die wir aus der menschlichen Ernährung als "Zöliakie" kennen, reagiert der Darm mit einer Entzündungsreaktion auf das sogenannte Weizenklebereiweiß, sprich Gluten. Die Entzündung ähnelt in manchen Punkten einer Allergie, in anderen eher einer Autoimmunerkrankung. In der Fachliteratur ist eine erblich bedingte Glutenunverträglichkeit bei Irish-Setter-Familien beschrieben worden, doch gilt sie inzwischen als getilgt. Ansonsten spielt die Glutenunverträglichkeit beim Hund nach derzeitigem Forschungsstand keine Rolle.

Eine Allergie gegen Getreideeiweiß ist auch beim Hund möglich. Allerdings ist Getreideeiweiß nicht per se allergener als andere Eiweiße und echte Futtermittelallergien sind seltener als gemeinhin angenommen wird. Da sich Allergien im Normalfall gegen Eiweiße richten, sind Hunde meist gegen eiweißreiche und häufig verwendete Futterbestandteile wie verschiedene Fleischsorten, Eier oder Kuhmilch allergisch. Bei einer wissenschaftlichen Untersuchung von 2009 lag Gluten als Grund für allergische Reaktionen beispielsweise weit hinter Rindfleisch. Niemand würde deshalb auf die Idee kommen, von einer Fleischfütterung generell abzuraten.

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Vertragen Hunde Kohlenhydrate?

Hauptbestandteil von Getreide ist wie erwähnt das Kohlenhydrat Stärke. Sie wird verdaut, indem die Bauchspeicheldrüse das Enzym Amylase ausschüttet. Es zerkleinert Stärke zu Zuckermolekülen, die als Energielieferanten in den Blutstrom aufgenommen werden. Getreide ist dementsprechend nicht nur ein "billiger Füllstoff", der für den Hund wertlos wäre, sondern ein guter Energieträger.

Interessanterweise können Hunde, im Gegensatz zu Katzen, bei stärkereicher Fütterung die Produktion von Amylase hochfahren. Sie können sich also an eine stärkereiche Nahrung anpassen und zwar so gut, dass bis zu zwei Drittel der Energie im Futter aus Kohlenhydraten stammen können. Würden Hunde natürlicherweise keine Kohlenhydrate fressen, wäre dieser Anpassungsmechanismus sinnlos.

Enthält ein Hundefutter mehr als 60% Kohlenhydrate, bekommen Hunde die es fressen Durchfall, weil unverdaute Stärke osmotisch wirkt und Wasser zieht. Das merken Sie als Tierhalter sofort und würden ein solches Futter nicht mehr füttern. Ein Hersteller kann demnach kein Interesse daran haben, mehr Stärke ins Hundefutter zu mischen als ein Hund verträgt.

Ist Getreide im Hundefutter unnatürlich?

Hunde gelten als "Fleischfresser" (Carnivoren), was gern als Argument genommen wird, um sie ausschließlich oder fast ausschließlich mit Fleisch zu ernähren. Doch wörtlich genommen ist der Begriff Fleischfresser irreführend.

Hunde nur mit Fleisch zu ernähren ist nicht artgerecht und führt zu Mangelernährung, denn ähnlich wie Wölfe brauchen Hunde die Nährstoffe, die ihnen Knochen, Blut und Magen-Darm-Inhalt ihrer Beutetiere liefern. Gerade der Darminhalt als Nahrungsquelle für Wölfe wird gern vergessen. Hunde und Wölfe sind allerdings angewiesen auf die Kohlenhydrate, die ihnen in der Natur der Darminhalt ihrer Beute liefert: die löslichen — wie Stärke — und die unlöslichen Kohlenhydrate (Ballaststoffe) – wie Zellulose aus Pflanzenfasern, die ebenfalls als billiger Füllstoff verschrien ist. Unlösliche Kohlenhydrate liefern dem Hund zwar keine Energie, sind aber wichtig für die Darmflora und die Darmmotorik. Deshalb fressen Hunde wie Wölfe auch gern einmal Gras, Beeren oder Wurzeln. Den kohlenhydratreichen Mageninhalt eines Wildschweins, das Getreide und Nüsse in rauhen Mengen verputzt, würden sie keinesfalls verschmähen.

Neuere Erkenntnisse, die Anfang 2013 im renommierten Fachjournal "Nature" veröffentlicht wurden, zeigen zudem einen deutlichen Unterschied zwischen den Ernährungsbedürfnissen von Hunden und Wölfen: Im Zuge der Domestikation haben Hunde es geschafft, sich an die menschliche Ernährung anzupassen. Mit dem Aufkommen des Ackerbaus (vor rund 10.000 Jahren) entwickelte sich sowohl bei uns Menschen als auch bei unseren Hunden die Fähigkeit, größere Mengen Stärke zu verdauen und als Energiequelle zu nutzen. Ein weiterer Beweis für die lange gemeinsame Geschichte von Mensch und Hund (die Literaturquellen zum Thema finden Sie in unserem Blog Soll ich meinen Hund ernähren wie einen Wolf?).

Genetiker Robert Wayne fasst die Erkenntnisse des Genom-Vergleichs von Wölfen und Hunden so zusammen: "Jeden Tag bekomme ich eine e-Mail von einem Hundebesitzer, der wissen möchte, ob er seinen Hund füttern soll wie einen Wolf. Ich denke, diese Studie beantwortet die Frage: Nein!"

Aufpassen muss man mit stärkereichen Futtermitteln wie Getreide sicherlich bei Diabetikern, denn sie lassen den Blutzuckerspiegel relativ schnell ansteigen. Allerdings entwickeln Hunde ähnlich wie Menschen bei kohlenhydratfreier Ernährung eine "Ketose" genannte Stoffwechselstörung und eine Insulinresistenz, sprich einen Typ-2-Diabetes.

Wie getreidereich ist das Hundefutter wirklich?

Die Zusammensetzungsliste auf der Hundefutterverpackung ist nach Gewicht sortiert. Die Zutat mit dem höchsten Gewichtsanteil steht vorne, die anderen folgen in absteigender Reihenfolge. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass ein Futter bei dem Fleisch an erster Stelle steht mehr Eiweiß und weniger Kohlenhydrate enthält als eines, bei dem Getreide ganz vorne zu finden ist. Wie kann das sein?

Der Trick ist einfach: Frischfleisch wiegt mehr als getrocknetes Fleisch bzw. Fleischmehl, da es zu etwa zwei Dritteln aus Wasser besteht. Bei anerkannten Premium-Herstellern wie Royal Canin und Hills steht häufig eine Getreideart, z.B. Reis, an erster Stelle der Deklaration, danach folgt meist ein Fleischmehl (nicht zu verwechseln mit "Tiermehl"), das Fleischeiweiß in konzentrierter Form liefert.

Um abschätzen zu können, welches Futter nun wirklich mehr Fleischeiweiß enthält, hilft ein Blick auf die Mengenangabe der Inhaltsstoffe. Ein hoher Eiweißanteil spricht für viel Fleisch im Futter, während ein hoher Kohlenhydratanteil auf viel Getreide oder Gemüse (meist Kartoffeln) hinweist.

Wie erwähnt sollte der Kohlenhydratanteil nicht über 60% liegen. Ein durchschnittliches Trockenfutter enthält um die 28% Eiweiß, ein Dosenfutter etwa 45%. Damit ist der Eiweißbedarf erwachsener Hunde in der Regel gedeckt bzw. deutlich überschritten.

Viele Hundebesitzer stellen auf getreidefreies Futter um, weil ihr Hund eine sensible Verdauung hat. Empfehlenswerte Alleinfutter für sensible Hunde sind zum Beispiel:

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Fazit

Viele Nachteile, die dem Weizen angelastet werden, sind eigentlich Folgen einer Überversorgung mit Energie. Wenn wir selbst auf Weizen verzichten, heißt das in der Regel auch, dass wir weniger Kalorien zu uns nehmen und damit auch die Folgen von Übergewicht - Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes - bekämpfen. Bei der Sorge um des Wohlergehen unserer vierbeinigen Lieblinge vergessen wir dann leicht, dass sich unsere Gesundheits- und Lifestyleprobleme nicht 1:1 auf den Hund übertragen lassen. 

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