Abwehrkräfte
Wie stärke ich das Immunsystem meines Hundes?

In der Regel müssen Sie dafür nicht einmal das Futter wechseln, sondern können mit speziellen Ergänzungsfuttern einfach und gezielt Ernährungsmängel ausgleichen bzw. die Fütterung an einen erhöhten Bedarf anpassen.
In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Wie Sie Ihren Hund bei schwachen Abwehrkräften mit Antioxidanzien, Vitaminen und anderen Naturstoffen unterstützen können.
- Weshalb Sie besonders die Darmgesundheit und die Mitochondrien stärken sollten und wie Sie das schaffen, ohne Ihren Alltag umkrempeln zu müssen.
Wann braucht das Immunsystem Ihres Hundes gezielte Unterstützung?
Immer dann, wenn das Immunsystem Ihres Hundes besonders viel leisten muss, profitiert es von gezielter Unterstützung. Das kann zum Beispiel der Fall sein, weil es:
- gegen chronische Infektionen kämpft. Oft ist bei chronischen Infektionskrankheiten jedoch eine Immunmodulation, also eine Veränderung der Immunantwort gefragt, keine Stimulation aller Immunreaktionen. Letztere könnte die Symptome durch überschießende, fehlgeleitete Immunreaktionen noch verschlechtern.
- noch unerfahren ist, also bei Welpen und Junghunden. Ähnlich wie Kindergartenkinder kommen sie in Welpenspielgruppen oder auf der Hunderunde mit vielen Krankheitserregern in Kontakt. Ihr noch nicht voll ausgereiftes Immunsystem lässt sich besonders mit Colostrum auf natürliche Weise ankurbeln (siehe unten).
- durch Medikamente wie etwa Kortison teilweise in seiner Funktion unterdrückt wird. Das ist zwar bei bestimmten Erkrankungen notwendig, kann aber zu unerwünschter Infektanfälligkeit führen. Deshalb ist es sinnvoll, natürliche alternative Abwehrfunktionen stärken.
- durch chronische Erkrankungen wichtiger Stoffwechselorgane an den Rand seiner Kapazitäten kommt. Das Immunsystem braucht neben dem Gehirn von allen Organsystemen am meisten Energie. Es wehrt nicht nur Krankheitserreger ab, sondern koordiniert auch die Heilung und Reparatur von Organschäden - von der Hautwunde bis zur Leberentzündung. Deshalb ist ein gezieltes Ankurbeln des Energiestoffwechsels in den Mitochondrien (siehe unten) in solchen Fällen förderlich.
- durch eine geschädigte Darmbarriere überlastet wird. Beispielsweise durch eine gestörte Darmflora (Dysbiose) nach Gabe von Antibiotika, Darmparasiten wie etwa Giardien oder Allergien gegen Futterbestandteile wird die Darmwand durchlässiger und das Immunsystem kommt plötzlich in Kontakt mit viel mehr potenziellen Bedrohungen, um die es sich kümmern muss.
Was hat die Darmgesundheit mit dem Immunsystem Ihres Hundes zu tun?
Oft heißt es, die Haut sei das größte Organ des Körpers. Der Magen-Darm-Trakt hat allerdings eine um ein Vielfaches größere Oberfläche, über die der Organismus mit der Außenwelt in Kontakt steht. Er ist das wichtigste und größte Einfallstor für Krankheitserreger.
Da ist es nur logisch, dass der überwiegende Teil des Immunsystems in unmittelbarer Nachbarschaft zum Magen-Darm-Trakt Zuhause ist. Ein Beispiel, das jeder kennt, sind die Rachenmandeln – die Torwächter am Eingang. Den gesamten übrigen Magen-Darm-Trakt entlang ziehen sich unzählige Lymphknoten, von denen aus die Immunzellen auf Patrouille in der Darmwand gehen.
Im Darminneren sorgen eine mit Antikörpern gespickte Schleimschicht und eine gesunde Darmflora (auch Mikrobiom genannt) dafür, dass sich keine unerwünschten Keime ansiedeln können.
Diese so genannte Darmbarriere kann versagen, wenn z. B.
- die Darmflora gestört (Dysbiose),
- der Darm entzündet (Enteritis) oder eben
- das Immunsystem beeinträchtigt ist.
Dann haben Krankheitserreger die Chance, im Darm Unheil zu stiften oder gar in den Organismus Ihres Hundes zu gelangen und sich dort zu vermehren. Äußere Faktoren wie psychischer Stress oder starke körperliche Belastungen wirken sich ebenfalls negativ auf die Darmbarriere aus.
Wie Sie die Darmbarriere Ihres Hundes unterstützen können
Was Ihr Hund frisst, spielt eine entscheidende Rolle für seine Darmgesundheit und eine funktionierende Darmbarriere. Beispielweise
- liefern Ballaststoffe wertvolle Nahrung für die erwünschten Darmbakterien;
- die Zusammensetzung des Mikrobioms hängt von Menge und Qualität der Futternährstoffe (z.B. Kohlenhydrate, Eiweiße).
- Vitamin A und Zink sind wichtig für die Gesundheit aller Schleimhäute.
... Die Liste ist schier endlos. Deshalb ist es so wichtig, ein hochwertiges, an den Bedarf Ihres Hundes angepasstes Alleinfutter zu füttern. Stimmt die Futterzusammensetzung nicht, wird auch ein noch so gutes Ergänzungsfutter für die Darmgesundheit kaum Chancen haben, Darm und Immunsystem fit zu machen.
Umgekehrt reicht ein gut verdauliches, bedarfsgerechtes Futter allein in manchen Lebenssituationen nicht aus.
Colostrum für Junghunde und schwache Abwehrkräfte
In unserer Praxis sehen wir immer wieder Hunde, die sich mit schwachen Abwehrkräften und einer überempfindlichen Verdauung herumschlagen. Junghunde werden uns häufig vorgestellt, weil ihr Immunsystem mit einem hohen Infektionsdruck - etwa durch Giardien, die sie auf der Hunderunde auflesen - überfordert ist. Dank Schutzimpfungen sind Zwingerhusten, Staupe, Parvovirose, Leptospirose und Co zwar seltener geworden, aber auch diese klassischen Jungtiererkrankungen treten weiterhin auf, nicht selten im Zusammenhang mit einem durch Stress beeinträchtigten Immunsystem (z.B. durch den Wechsel vom Züchter zum neuen Zuhause .
Bei Junghunden und Patienten mit schwachen Abwehrkräften empfehlen wir in unserer Praxis regelmäßig unterstützend Rinderkolostrum, um auf sanfte, natürliche Weise die Darmgesundheit und die Abwehrkräfte zu fördern. Bei Hunden konnte nachgewiesen werden, dass sie besser gegen Staupe geschützt waren, wenn sie zeitgleich mit der Impfung auch Rindercolostrum gefüttert bekamen. Sie hatten mehr Antikörper im Blut und auf der Darmschleimhaut als eine Vergleichsgruppe, die nur geimpft wurde (Quellen siehe Literaturverzeichnis am Ende). Menschen, die Rinderkolostrum einnahmen, waren zum Beispiel besser gegen Grippeviren geschützt.
Kolostrum (oder Colostrum) ist die erste Milch, die neugeborene Säugetiere erhalten und hat wenig mit der späteren "reifen Milch" zu tun. Kolostrum liefert den entscheidenden Kick für den Start ins Leben, indem es
- das unreife Immunsystem mit Abwehrstoffen (Immunglobulinen) der Mutter unterstützt
- mit einem einzigartigen Cocktail bioaktiver Substanzen (z.B. Wachstumsfaktoren) die Entwicklung des Immunsystems und des Magen-Darm-Trakts auf Touren bringt,
- entzündungshemmende, antibakterielle und antivirale Inhaltsstoffe enthält, die Krankheitserreger unschädlich machen können (z.B. die essenzielle Fettsäure DHA, Lysozym, Laktferrin etc.).
Auch beim erwachsenen Hund kann Colostrum die Darmgesundheit und die Abwehrkräfte fördern. Es:
- wirkt präbiotisch (fördert also eine gesunde Darmflora, z.B. durch Oligosaccharide)
- und antioxidativ,
- stärkt die Darmbarriere und die Immunabwehr direkt im Darm
- stärkt das Immunsystem insgesamt und bringt es ins Gleichgewicht (Immunmodulation)
In unserem Kolostrum-Ergänzungsfutter Dr. Hölter Jolostrum haben wir darauf geachtet, nur wertvolle Biestmilch der ersten zehn Stunden nach der Geburt zu verwenden, mit einem besonders hohen Gehalt an schützenden Antikörpern (Immunglobulinen). Es werden nur etwa 15 Prozent des Kolostrums jeder Kuh für unsere Produktion genutzt, damit mehr als genug für das neugeborene Kälbchen übrig bleibt.
Mehr Infos zu Kolostrum finden Sie auch in unserem Beitrag Colostrum: Macht kleine Hunde und Katzen groß und stark.
Wann ist eine Darmsanierung mit Probiotika sinnvoll?
Ist die Darmflora Ihres Hundes so aus dem Gleichgewicht geraten, dass er Verdauungsprobleme wie Durchfall und Blähungen zeigt, empfehlen wir den Aufbau der Darmflora mit Dr. Hölter DiarDoc Pro. Häufig sind chronische Darmerkrankungen wie IBD (inflammatory bowel disease), ein Befall mit Darmparasiten wie Giardien, oder Futtermittelallergien an langwierigen Darmproblemen beteiligt, die mit der Zeit das Immunsystem auslaugen.
Wie eine Darmsanierung mit DiarDoc Pro funktioniert und welchen Hunden wir sie empfehlen, lesen Sie im Beitrag Darmflora beim Hund aufbauen: Wann und Wie
Was bringt das Immunsystem in Fahrt?
Während Sie dies lesen, laufen unvorstellbar viele Abwehrreaktionen in Ihrem Körper und natürlich auch in dem Ihres Hundes ab. Jede einzelne benötigt Energie, die von den "Kraftwerken der Zellen", den so genannten Mitochondrien erzeugt wird. Schwächeln die Kraftwerke, fehlt Energie für das Immunsystem. Doch was brauchen die Mitochondrien, um optimal funktionieren zu können?
Die Energiegewinnung in den Zellkraftwerken ist sehr kompliziert. Viele kleine Zwischenschritte und viele Helfer (Enzyme) sind dafür nötig. Die Enzyme wiederum brauchen Helfershelfer (Co-Faktoren), um arbeiten zu können. Wir kennen diese Helfershelfer als Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Allerdings ist die Energieerzeugung in den Mitochondrien (wie bei großen Kraftwerken auch) nicht ganz frei von "Nebenwirkungen". Dabei entstehen in großer Zahl aggressive chemische Verbindungen, so genannte Oxidanzien und Freie Radikale, welche die Körperzellen schwer schädigen können, wenn sie nicht durch Antioxidanzien in Schach gehalten werden. Selbstverständlich hat der Körper mehrere Sicherungssysteme entwickelt, um sich gegen diese Angriffe zu schützen. Doch es gibt Stresssituationen, in denen die Sicherungssysteme überfordert werden. Das Gleichgewicht zwischen Oxidanzien und Antioxidanzien wird gestört und so genannter oxidativer Stress entsteht. Im schlechtesten Fall führt oxidativer Stress zum Tod der betroffenen Zelle. Auf jeden Fall wird sie in ihrer Funktion gestört.
Nach heutigem Stand der Wissenschaft spielt oxidativer Stress bei der Entstehung vieler chronischer Erkrankungen und bei Beeinträchtigungen des Immunsystems eine zentrale Rolle.
Der Energieschub für das Immunsystem Ihres Hundes
Wer das Immunsystem seines Hundes unterstützen will, muss sich neben dem Darm auch um dessen Energielieferanten kümmern, die Mitochondrien. Nicht immer reicht dafür ein hochwertiges Futter allein. Spätestens wenn
- Sie feststellen, dass Ihr Hund immer wieder kränkelt.
- Er mit zunehmendem Alter mehr gesundheitliche Probleme entwickelt,
- an einer chronischen Krankheit leidet,
- sich von einer Operation oder einer schweren Krankheit erholt (Rekonvaleszenz) oder
- besonderen Belastungen ausgesetzt ist, wie etwa
- sozialem Stress in einer Meute oder
- körperlichen Belastungen (z.B. im Jagdeinsatz oder Hundesport),
... sollten Sie ihn mit einem Ergänzungsfutter unterstützen. Am besten lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen, dass das Immunsystem überfordert ist.
Dafür zu sorgen, dass die Mitochondrien rundum gut versorgt sind und optimal arbeiten können, ist eines unserer wichtigsten Ziele bei Patienten mit Abwehrschwäche. Um die Regeneration der Mitochondrien zu unterstützen, haben wir Dr. Hölter Pro Zell entwickelt. Ein Ergänzungsfutter, das Ihrem Hund neben Vitaminen zahlreiche Antioxidanzien sowie immunstimulierende und immunmodulierende pflanzliche Polyphenole liefert, die helfen können, das Immunsystem auf natürlicher Basis wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Es enthält beispielsweise
organischen Schwefel (MSM), der für die körpereigenen Antioxidanziensysteme wichtig ist
- antioxidativen und immunmodulatorischen Curcuma-Extrakt (Curcumin), der die Energieproduktion der Mitochondrien optimieren helfen kann
- antioxidativen, zellschützenden Granatapfelextrakt
- B-Vitamine für einen reibungslosen Mitochondrienstoffwechsel
- beta-1,3/1,6-Glucane die die unspezifische (zelluläre) Immunabwehr ankurbeln
- präbiotische Mannan-Oligosaccharide, welche die Darmbarriere stärken und die Zahl der erwünschten Lactobazillen in der Darmflora erhöhen helfen
Unserer Erfahrung nach ergänzen sich Jolostrum und Pro Zell sehr gut. Als Ergänzung zu einem hochwertigen Hundefutter liefern sie dem Immunsystem Ihres Hundes optimale Arbeitsbedingungen. So kann Ihr Hund den besten Immunschutz entwickeln.