Tierarztwissen: Die häufigsten Irrtümer bei der Katzenfütterung
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Die häufigsten Irrtümer bei der Katzenfütterung

Mäkeliger Fresser oder Garfield-Figur: Das spezielle Fressverhalten der Katzen kann zum Problem werden.

Erstellt am: 2. Oktober 2013 - Aktualisiert am: 19. Februar 2024 von Dr. Hölter Tierärzteteam
grauweiße Katze trinkt Milch aus einer Schale

 Wir alle wollen unseren Katzen eigentlich nur Gutes, und doch tun wir oft genau das Falsche, wenn es um die Fütterung geht, weil wir überkommenen Vorstellungen und Irrtümern in puncto Katzenfütterung erlegen sind. In diesem Beitrag lesen Sie, welche Besonderheiten des Katzenverhaltens uns oft in die Irre führen und welche Folgen das haben kann.

Irrtum Nr. 1: Meine Katze frisst nur so viel wie sie braucht.

Immer wieder heißt es, dass Katzen selbst am besten wissen, wann sie satt sind und nur so viel fressen, wie sie wirklich brauchen. Beobachtet man eine Katze beim Fressen, scheint sich diese Meinung zu bewahrheiten: Die Katze knabbert in Ruhe ein paar Bröckchen Trockenfutter oder ein wenig Feuchtfutter und geht wieder. Das Ganze wiederholt sich ein paar Mal am Tag.

Trotzdem ist es leider so, dass die meisten Katzen täglich mehr Kalorien zu sich nehmen als gut für sie sind. Man schätzt, dass inzwischen etwa jede zweite Katze in Deutschland übergewichtig ist. Woran das liegt?

  • Das Sättigungsgefühl unserer Hauskatzen ist leider doch nicht unfehlbar. Dazu könnte unter anderem die Zucht beigetragen haben, denn für die Zuchtauswahl spielen ganz andere Kriterien eine Rolle
  • Die meisten Hauskatzen sind kastriert und die Kastration führt zu mehr Appetit, gleichzeitig aber auch zu einem geringeren Energiebedarf.
  • Die deutsche Durchschnittskatze ist viel im Haus und bewegt sich deutlich weniger als ihre wilden Verwandten.
  • Viele Katzen werden mit Trockenfutter ernährt, das im Vergleich mit Feuchtfutter ein "Energiekonzentrat" ist.

Dies sind keine Argumente gegen eine Kastration oder gegen Trockenfutter, sondern lediglich Gründe, weswegen wir den Napf unserer Katzen nicht unbegrenzt nachfüllen sollten.

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Wie geht es richtig?

Katzen, die nicht in den Genuss menschlicher Fürsorge kommen, fressen 10 bis 15 oder gar 20 Mal innerhalb von 24 Stunden (also Tag und Nacht) — immer dann, wenn ihnen ihr Jagdglück eine Maus, einen kleinen Vogel oder ein anderes Beutetier beschert.

Unsere Hauskatzen fressen gern ebenso oft, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Es spricht also nichts dagegen, morgens die Tagesration Trockenfutter in den Futternapf zu füllen und die Katze bedient sich wann sie möchte (sogenannte Ad-libitum-Fütterung). Wichtig ist nur:

Wenn die Tagesration aufgefuttert ist, bleibt der Napf an diesem Tag dann auch leer!

Wenn Ihre Katze Feuchtfutter bekommt, sollten Sie die Tagesration an Futter auf mehrere kleine Portionen aufteilen, die Sie mehrmals täglich frisch in den Napf füllen (mindestens morgens und abends), damit keine Reste überbleiben. Feuchtfutterreste, die über Stunden im Napf liegen, werden schnell unhygienisch und die meisten Katzen finden sie ohnehin unappetitlich.

Wie viel Katzenfutter Ihre Katze täglich benötigt, hängt nicht nur vom Kaloriengehalt des Futters ab, sondern z.B. auch vom Alter und Aktivitätsniveau Ihrer Katze. Nehmen Sie die Angaben auf der Futterverpackung als Orientierungshilfe und behalten Sie das Gewicht Ihrer Katze im Auge. Ist Ihre Katze kastriert, bereits etwas älter und lässt es eher gemütlich angehen, benötigt sie bis zu 30% weniger Kalorien als ein unkastrierter junger Hüpfer.

Wenn Sie Fragen zum individuellen Energiebedarf Ihrer Katze haben, sprechen Sie uns gern an.

Irrtum Nr. 2: Meine Katze wird vom Katzenfutter nicht satt. Sie bettelt dauernd und sie geht oft jagen.

Was denken Sie, wenn Ihre Katze zu Ihnen kommt, um Ihre Beine streicht und dabei maunzt? "Aha, sie will was zu fressen." antworten die meisten Menschen. Sehr oft besteht da jedoch ein Missverständnis zwischen Katze und Katzenbesitzer: Die Katze möchte Kontakt, Herrchen und Frauchen spenden Futter. Sehr schnell lernt die Samtpfote, wie sie an Futter kommt und zeigt das "Bettelverhalten" immer öfter. Das Ganze ist also häufig mehr eine Angewohnheit oder eben ein Missverständnis als echter Hunger.

Und: Auch eine satte Katze jagt noch Beutetiere, da der Jagdinstinkt bei Katzen sehr stark ist. Wenn Ihre Katze Mäuse nach Hause bringt heißt das also keineswegs, dass sie vom Katzenfutter nicht satt wird.

Wie geht es richtig?

Wenn Ihre Katze zu Ihnen kommt, bieten Sie ihr eine Spiel- oder Schmuseeinheit an, wenn Sie dazu aufgelegt sind und Zeit haben. Ansonsten ignorieren Sie die Anvancen. Anfangs wird Ihre Samtpfote mit Sicherheit ihre gewohnte Futterbelohnung einfordern, doch keine Sorge: Hat Ihre Katze mit dem Betteln ab sofort keinen Erfolg mehr, wird sie es einstellen. Sie dürfen nur nicht ab und zu schwach werden, denn dadurch verstärken Sie das Bettelverhalten. Wie ein Glücksspieler wird Ihre Katze immer hoffen, endlich wieder den Futterjoker zu bekommen. Denken Sie daran: Ihre Aufmerksamkeit ist für Ihre Katze auch eine Belohnung. Das Betteln ist nur eine Angewohnheit.

Irrtum Nr. 3: Liebe geht durch den Magen.

Die ungeschminkte und für uns Katzenliebhaber unbequeme Wahrheit ist:

Futter hat für Katzen keinerlei soziale Bedeutung!

Für Menschen (und Hunde) allerdings schon. Folglich versuchen wir unsere Zuneigung auszudrücken und unsere Haustiere an uns zu binden, indem wir ihnen Leckereien zukommen lassen. Leider wird Ihre Katze nicht verstehen, was Sie ihr damit sagen wollen. Sie wird lernen, dass Sie eine vorzügliche Futterquelle sind, aber mehr auch nicht.

Das ist an sich vielleicht noch kein Problem, doch wird es eines, wenn die Leckereien sehr häufig oder zusätzlich zur normalen Futterration gegeben werden. Denn dann bekommt die Katze aller Wahrscheinlichkeit nach zu viele Kalorien und wird nicht ausgewogen ernährt.

"Wenn Liebe durch den Magen geht, was wird dann aus der Liebe, wenn sie durch den Magen durch ist?"Dr. Eckart von Hirschhausen

Irrtum Nr. 3: Meine Katze braucht Abwechslung im Futternapf.

Nur eine abwechslungsreiche Ernährung ist auch eine gesunde Ernährung, meinen Sie? Das stimmt für uns Menschen, nicht jedoch für Katzen, denn:

  1. Ein hochwertiges Alleinfutter enthält alles, wirklich alles, was Ihre Katze braucht.
  2. Katzen sind Nahrungsspezialisten und beschweren sich keineswegs über eine eintönige Speisekarte (z.B. Maus, Maus, Maus, ...), so lange sie damit alle ihre Ernährungsbedürfnisse decken können.

Es stimmt, dass Katzen gerne mal etwas Neues ausprobieren und sich entsprechend enthusiastisch auf eine neue Futtersorte stürzen. Wenn Sie Ihre Katze daran gewöhnen, dass immer wieder ein tolles neues Geschmackserlebnis im Napf wartet, laufen Sie allerdings Gefahr, sich einen mäkeligen Esser heranzuziehen, der Sie alle paar Tage zwingt, die neuesten Katzenfutterkreationen zu kaufen.

Solche Futterangewohnheiten sind der Katze nur schwer wieder abzugewöhnen und werden spätestens dann zum Problem, wenn Ihre Katze aus medizinischen Gründen eine spezielle Ernährung braucht. Da ständig neue Geschmackserlebnisse aber auch dazu führen, dass die Katze mehr isst als sie sollte — jeder Mensch, der schon einmal ein richtig leckeres Buffet stürmen durfte, kennt diesen Effekt — ist abwechslungsreiche Fütterung zudem häufig eine Ursache für Übergewicht.

Abwechslung ist also bei erwachsenen Katzen aus Ernährungssicht nicht nötig und zuviel Abwechslung kann zum Problem werden. Übrigens auch, weil der Magen-Darm-Trakt keine Zeit hat, sich an das neue Futter anzupassen und evtl. ein paar Tage lang mit Durchfall reagiert — was häufig irrtümlich als Futterunverträglichkeit gedeutet wird.

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Irrtum Nr. 4: Meine Katze mag bzw. verträgt nur ein bestimmtes Futter. Ich kann ihr kein anderes Futter geben.

Viele Katzenhalter kennen folgende Situation: Sie geben ihrer Samtpfote ein anderes Katzenfutter, das zwar gefressen aber auch sofort wieder erbrochen wird. Ergo denken wir: "Das mag sie also, verträgt sie aber nicht."

Irrtum: Das Ganze ist ein völlig normaler, wenn auch für uns unappetitlicher Vorgang. Die Katze schlingt die Leckerei erst hastig hinunter, um sie dann in aller Ruhe noch einmal zu genießen.

Wechseln wir von einem Tag auf den anderen die Futtersorte, kommt es wie schon erwähnt manchmal auch zu Durchfall, bis sich der Magen-Darm-Trakt an das neue Futter gewöhnt hat. Das gibt sich von allein wieder, sobald sich die Darmflora ein wenig angepasst hat und ist kein Zeichen einer Unverträglichkeit. Vermeiden lässt sich der Durchfall ganz einfach, indem Sie das neue ein paar Tage lang mit dem gewohnten Futter verschneiden, also jeden Tag ein wenig mehr untermischen.

Nicht wenige Katzenhalter klagen hingegen darüber, dass ihre Katze neues Futter erst gar nicht anrührt und auch das hat im Fressverhalten der wilden Katzenvorfahren seinen Ursprung. Verantwortlich für die Futterverweigerung sind vor allem zwei katzenspezifische Verhaltensweisen:

Die Futterprägung

Junge Kätzchen lernen von ihrer Mutter, was fressbar ist und was nicht. Werden sie in ihrem ersten Lebenshalbjahr ausschließlich mit Feuchtfutter ernährt, werden Sie mit Trockenfutter wahrscheinlich wenig Beifall ernten und umgekehrt. Um das zu vermeiden, sollten frisch gebackene Katzenbesitzer ihre Zöglinge in der ersten Zeit vorsichtig mit verschiedenen Futterarten vertraut machen. Wichtig dabei ist, den noch unreifen Verdauungstrakt des Kätzchens nicht zu überfordern und das Ganze möglichst stressfrei zu gestalten, denn sonst tritt Mechanismus Nummer zwei in Kraft:

Die erlernte Aversion

So aufgeschlossen Katzen neuem Futter gegenüber auch sein können, so schnell ist es damit vorbei, sobald die Katze die Nahrung in irgendeiner Form mit Unbehagen verknüpft. Vielleicht kennen Sie das auch? Wenn wir uns einmal so richtig den Magen an einem Fischbrötchen verdorben haben, reicht später unter Umständen schon der Fischbrötchengeruch, damit uns übel wird. Und den Spinat, den wir als Kinder essen mussten, obwohl wird nicht wollten, werden wir wohl Zeit unseres Lebens nicht lieben.

Bei Katzen reicht es schon, wenn sie ein bestimmtes Futter einmal essen mussten, als sie in der Katzenpension oder beim Tierarzt waren, um ihnen dieses Futter zu verleiden. Allerdings hält diese Aversion nicht ewig. Bereits nach etwa 40 Tagen können Sie (wenn das Erlebnis nicht zu einschneidend war) Glück haben und Ihre Katze frisst das Futter wieder.

Auch die Futterprägung und die erlernte Aversion lassen sich mit viel Geduld und ein paar Tricks eventuell überwinden oder zumindest abmildern, wenn es unbedingt sein muss (zum Beispiel im Krankheitsfall). Näheres dazu lesen Sie auch im Beitrag "Wie Sie Ihrer Katze neues Katzenfutter schmackhaft machen können".

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