Tierarztwissen: So klappt das Abnehmen auch bei Ihrer Katze
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Übergewicht

So klappt das Abnehmen auch bei Ihrer Katze

Tipps und Tricks für Katzenhalter, deren Katze schlank werden und schlank bleiben soll.

Erstellt am: 18. Januar 2013 - Aktualisiert am: 20. Februar 2024 von Dr. Hölter Tierärzteteam
übergewichtige Maine Coon Katze sitzt vor einer Waage

Herzlichen Glückwunsch! Sie sind bereits zwei wichtige Schritte auf dem Weg zum Diät-Erfolg vorangekommen:

  1.     Sie haben erkannt, dass Ihre Katze Übergewicht hat.
  2.     Sie haben den Entschluss gefasst, etwas dagegen zu tun.

Jetzt geht es also darum, die Diät Ihrer Katze in Angriff zu nehmen und durchzuhalten. Das ist — da wollen wir Ihnen nichts vormachen — für viele Katzenhalter eine Herausforderung. Wenn Sie die folgenden Tipps beherzigen, machen Sie es sich und Ihrer Katze aber um Einiges leichter, Ihr Ziel zu erreichen.

Schaffen Sie optimale Voraussetzungen

Damit Ihre Katze erfolgreich ihr Gewicht reduziert, sind die folgenden Punkte unserer Meinung nach ein Muss:

  • Bringen Sie Ihre Katze vor Beginn der Diät zum Gesundheitscheck beim Tierarzt. Nur dann können Sie ausschließen, das eine Erkrankung hinter den Gewichtsproblemen steckt oder bereits Folgeerkrankungen durch das Übergewicht entstanden sind.
  • Erstellen Sie gemeinsam mit Ihrem Tierarzt einen Diätplan mit realistischen Zwischenzielen. Ihr Tierarzt kann einschätzen, wie viel und wie schnell Ihre Katze abnehmen sollte. Die Zwischenziele erleichtern Ihnen das Durchhalten. Und mit einem kompetenten Partner an der Seite meistern Sie auch eventuelle Rückschläge leichter.
  • Stellen Sie Ihre Katze auf eine tierärztliche Reduktionsdiät um. Dadurch können Sie sicher sein, dass Ihre Katze gesund abnimmt und trotz Diät keine Nährstoffmängel erleidet. Näheres zu den Besonderheiten tierärztlicher Reduktionsdiäten finden Sie im Beitrag "Mit welchem Katzenfutter nimmt meine Katze am besten ab?".
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Bei Übergewicht oder Diabetes

  

Natürlich haben auch schon Katzen abgenommen, deren Besitzer es anders gemacht haben, doch wissenschaftliche Forschung und praktische Erfahrung haben gezeigt, dass die Diät unter diesen Voraussetzungen am leichtesten gelingt und nachhaltigere Erfolge zeigt (Stichwort Jojo-Effekt).

Wenn Sie also diese eher technischen Voraussetzungen erfüllt haben, sind Sie eigentlich auf dem desten Weg zu einer schlanken Katze. Doch scheitern kann die Diät noch an psychologischen Faktoren, die Sie am Sinn des Unterfangens zweifeln lassen und Ihren Durchhaltewillen schwächen. Schließlich wird Ihre Katze nicht "einsehen", weshalb Sie Ihr Verhalten in puncto Futter plötzlich ändern und ihre gewohnten Privilegien einfordern.

Damit Sie nicht schwach werden:

Investieren Sie Zeit in die Vorbereitungsphase

Wenn Ihre Katze abnehmen soll, müssen sowohl Sie als auch Ihre Katze gewohnte Verhaltensweisen ablegen und durch neue ersetzen. Das klappt nur, wenn Sie:

  1. sich bewusst machen, was bisher schief gelaufen ist,
  2. dafür die Verantwortung übernehmen und
  3. mit einer positiven Einstellung an die Diät herangehen.

1. Wie konnte es bloß so dick kommen?

Es gibt vielfältige Gründe für Übergewicht bei Katzen und es ist wichtig, dass organische Ursachen durch einen Tierarzt ausgeschlossen werden. Sofern keine Erkrankung zugrunde liegt lässt sich aber sagen: Übergewicht entsteht sehr häufig durch Missverständnisse in der Mensch-Katze-Beziehung, denn wir Katzenhalter versuchen über Futter, die Beziehung zu unserer Katze zu festigen. Obwohl Futter für Katzen (im Gegensatz zu Hunden) eigentlich keine soziale Bedeutung hat. Wir Menschen jedoch nutzen Leckereien beispielsweise als Liebesbeweis oder um unser schlechtes Gewissen zu beruhigen und so kommen täglich viele Extra-Kalorien zusammen ...

Eine Übersicht der Kaloriengehalte beliebter Katzensnacks bietet die Royal Canin Snacktabelle.

Diese Kalorientabelle hält den einen oder anderen Aha-Effekt bereit: z.B. dass zwei Esslöffel flüssige Sahne (94 kcal) schon fast die Hälfte des täglichen Energiebedarfs einer 4 kg schweren Katze liefern.

Um nicht weiter in diese Kalorienfallen zu tappen, sollten Sie sich deshalb mit dem natürlichen Fressverhalten der Katzen vertraut machen und sich selbst aufmerksam beobachten, wenn Sie sich mit Ihrer Katze beschäftigen. Dann können Sie Schritt für Schritt die "ungesunden" Verhaltensweisen durch Alternativen ersetzen.

Näheres zum Fressverhalten finden Sie im Beitrag "Die häufigsten Fehler bei der Katzenfütterung".

Ein Fütterungstagebuch, in das Sie für ein paar Tage alles eintragen, was Ihre Katze an Futter, Leckerlis oder Tischresten bekommt, ist für viele am Anfang hilfreich. Solche Aufzeichnungen sind auch für Ihren Tierarzt sehr wertvoll.

2. Was lässt Sie durchhalten bis zum Erfolg?

Wenn Ihre Katze gesund abnehmen soll, gibt es leider keine Abkürzung, die über Nacht zum Erfolg führt. Sie als edler Spender des Katzenfutters müssen jeden Tag aufs neue wieder die Motivation aufbringen, die Diät durchzusetzen, komme was da wolle.

Da geht es Ihnen nicht anders als einem Olympiasieger, der vor seinem großen Erfolgsmoment Jahre damit verbringt, immer wieder dieselben Bewegungen zu üben, auch wenn er sie längst verinnerlicht hat. Diesen Wettkampf mit dem inneren Schweinehund gewinnt man nicht mit Muskeln, sondern mit dem Herzen und dem Willen. Mächtige Motivationshilfen sind zum Beispiel:

  • Sich das Ziel in den schönsten Farben auszumalen —— immer und immer wieder. Sie können sich zum Beispiel vorstellen, wie wunderbar Ihre Katze wieder springen und spielen kann, wenn sie ihr Übergewicht los ist. Hängen Sie über dem Futternapf ein Jugendbild Ihrer Samtpfote auf, das sie schlank und fit beim Spielen zeigt ...
  • Ein großes, weit entfernt scheinendes Ziel in viele kleine Schritte zu zerlegen und sich über jeden kleinen Fortschritt zu freuen. Machen Sie die kleinen Fortschritte sichtbar, indem Sie Ihre Katze in regelmäßigen Abständen von oben fotografieren und erkennen, wie sie allmählich wieder eine Taille entwickelt. Das motiviert häufig mehr als nur das Gewicht zu protokollieren.
  • Alles dafür zu tun, dass das Wort "Diät" bei Ihnen nur positive Gefühle auslöst. Die meisten Menschen haben bei "Diät" sofort negative Bilder von Hunger, Verzicht und Mühsal im Kopf. Automatisch entwickelt sich dadurch die Angst vor dem Scheitern und ein gewisses Hilflosigkeitsgefühl. Halter übergewichtiger Katzen haben zudem häufig mit Schuldgefühlen zu kämpfen. Je häufiger Sie jedoch bewusst darüber nachdenken, welche Vorteile die Diät für Ihre Katze und Sie selbst mit sich bringt, desto weniger Macht haben diese negativen Verknüpfungen und desto größer wird Ihre Erfolgschance.

Sehen Sie die Diät als Geschenk an Ihre Katze und an sich selbst: Sie schenken sich beiden mehr gemeinsame Lebenszeit und Ihrer Katze mehr Gesundheit. Ihre Katze hat Glück, dass Sie das für sie tun!

Übrigens: Kein Olympiasieger ist allein für seinen Erfolg verantwortlich. Ein Team aus Trainern, Physiotherapeuten und Motivationstrainern steht ihm immer zur Seite und treibt ihn an, wenn er einen Durchhänger hat. Suchen Sie sich wenn möglich gleichfalls Unterstützer für die Diät Ihrer Katze! Neben der Familie, die mitzieht, kann das Team Ihrer Tierarztpraxis Sie motivieren, indem es Ihre Ziele definiert, überprüft und Ihnen bei Rückschlägen zur Seite steht wie ein Coach.

Los geht´s mit der Diät!

Wenn Sie mit Ihrem Tierarzt einen Diätplan für Ihre Katze erstellt und Ihre Motivation gepflegt haben, kann es losgehen und spätestens jetzt gilt:

Halten Sie die Dinge einfach! Schaffen Sie sich eine neue Fütterungsroutine und bleiben Sie Stur auf Spur.

Die wichtigsten praktischen Diät-Tipps

  • Wiegen Sie die Futtermenge für Ihre Katze täglich ab. Das ist wesentlich genauer als die Dosierung mit einem Futterbecher.
  • Teilen Sie die Tagesration Katzenfutter auf viele kleine Mahlzeiten auf — Katzen fressen natürlicherweise 10 bis 15 Mal am Tag. Die Tagesration Trockenfutter können Sie einfach morgens in den Napf füllen und Ihre Katze bedient sich so oft sie möchte, bis der Napf leer ist (dann aber nicht nachfüllen!). Vom Feuchtfutter sollten Sie jeweils kleine Portionen frisch bereitstellen.
  • Sofern Ihre Katze Feuchtfutter frisst und Sie es mit Ihrem Tagesablauf vereinbaren können, häufig den Napf frisch zu füllen, ist das Abnehmen mit Feuchtfutter einfacher als mit Trockenfutter, weil es nicht so energiedicht ist.
  • Ersetzen Sie Futter durch Kontakt: Spielen oder Schmusen Sie mit Ihrer Katze statt ihr Snacks zu geben.
  • Sorgen Sie täglich für so viel Bewegung wie möglich. Wenn Sie nicht da sind, sollte Ihre Katze andere Spielmöglichkeiten haben, z.B. einen Futterspender, bei dem sie ihre Geschicklichkeit nutzen muss um an das Futter zu kommen.
  • Stellen Sie Ihre Katze während der Diät regelmäßig in Ihrer Tierarztpraxis vor.
  • Stellen Sie nach der Diät auf ein kalorienreduziertes Alleinfutter um, zum Beispiel auf ein Produkt für kastrierte Katzen, damit Ihre Katze ihr Idealgewicht hält.

Geeignete Katzenfutter nach erfolgreicher Diät für Katzen in verschiedenen Altersgruppen sind zum Beispiel:

Lassen Sie es langsam angehen

Natürlich sollen sich die ganzen Bemühungen auch auf der Waage bemerkbar machen, doch Ungeduld kann für übergewichtige Katzen sehr gefährlich werden. Als Faustregel gilt, dass eine Katze unter der Diät 1 bis 3 % ihres Körpergewichts pro Woche verlieren sollten. Paradoxerweise gilt jedoch auch: Je dicker die Katze ist, desto langsamer sollte sie anfangs abnehmen! Also lieber 1% als 3% oder gar mehr, denn sonst läuft sie Gefahr, eine Lebererkrankung zu entwickeln.

Wichtig: Verordnen Sie Ihrer Katze auf keinen Fall Fastentage!

Fasten ist für übergewichtige Katzen sehr gefährlich. Bekommt Ihre Katze kein Futter, wird sie auf die Fettpolster zurückgreifen, um ihren Energiebedarf zu decken. Das klingt erst einmal gut, damit es funktioniert, benötigt die Katze aber auch Eiweiß und beim Fasten entsteht sehr leicht ein Eiweißmangel mit fatalen Folgen für den Leberstoffwechsel. Die Leber wird mit Fett "überschwemmt", das nicht weiter verstoffwechselt werden kann und die Leberfunktion lahmlegt.

Eine solche "sekundäre hepatische Lipidose" endet, wenn die Katze nicht intensivmedizinisch versorgt wird, in der Regel tödlich!

Nachbarn, tierische Hausgenossen und andere Diät-Komplikationen

Übergewicht betrifft sehr viel häufiger Wohnungskatzen als Freigänger, da Stubentiger sich weniger bewegen und sich mehr mit dem Futter beschäftigen.

Ist Ihre Katze ein Freigänger, ist das für ihre Figur an sich gut und wenn sie gelegentlich eine Maus fängt, brauchen Sie sich eigentlich keine Sorgen über den Diäterfolg machen. Eine Maus liefert Ihrer Katze etwa 30 kcal Energie und für die Jagd verbraucht sie auch noch Kalorien.

Deshalb braucht übrigens eine Katze, die nicht in den Genuss kommt, von Menschen gefüttert zu werden, auch 10 bis 12 Mäuse pro Tag (also ca. 300 bis 360 kcal), obwohl sie bei 4 kg Körpermasse eigentlich einen Erhaltungsbedarf von nur 200 kcal hat. Die restlichen 100 bis 160 kcal gehen für die anstrengende Jagd bzw. die vielen Fehlversuche drauf.

Viel häufiger als Mäuse sind wohlmeinende Nachbarn das Problem, die kräftig mitfüttern. Holen Sie diese Menschen so gut Sie können mit ins Boot! Und wenn das bedeutet, dass Sie ein wenig Diätfutter an die Nachbarn abtreten, damit diese den Besucher angemessen willkommen heißen können — sei´s drum. So muss weder Ihre Katze noch Ihr Nebenbuhler auf liebgewonnene Gewohnheiten verzichten und die Diät klappt trotzdem.

Wenn Sie mehrere Katzen oder andere Haustiere besitzen, müssen Sie Vorkehrungen treffen, damit sich Ihr Diätkandidat nicht an fremden Tellern bedient. Es darf also keinerlei Futter in Reichweite sein. Oft reicht es schon, schlankere Katzen an erhöhten Plätzen zu füttern, die schwergewichtigere und dadurch behäbigere Exemplare nicht erreichen können. 

Es ist übrigens kein Problem, alle Katzen eines Haushalts mit Diätfutter zu füttern (wenn keine Gesundheitsprobleme wie z.B. eine Nierenschwäche bei den anderen Katzen vorliegen). Die normalgewichtigen Katzen dürfen dann einfach entsprechend mehr fressen oder bekommen täglich eine Mahlzeit mit kalorienreicherem Futter, von der die Diät-haltende Katze ausgeschlossen wird.

Und wenn die Katze nicht so abnimmt wie erhofft?

Ist das kein Grund zu verzweifeln oder gar aufzugeben! Kleine Gewichtsschwankungen während der Diät sind normal — in der einen Woche läuft alles prima, in der nächsten Woche tut sich plötzlich gar nichts ... So lange die Richtung insgesamt stimmt, ist das völlig in Ordnung. Wenn Sie sich unsicher sind oder Rückschläge einstecken müssen, lassen Sie sich von einem Tierarzt beraten. Niemand wird Sie für einen Misserfolg verurteilen.

Bedenken Sie auch, dass ein gesundes Abnehmen seine Zeit braucht. Ihre Katze sollte pro Woche 1 bis 3 % ihres Gewichts verlieren, eine 5 kg schwere Katze also nur 50 bis 150 g. Um ein Kilo Gewicht zu verlieren, dürfen Sie einer solchen Katze folglich ruhig 10 oder gar 20 Wochen Zeit geben.

Diese lange Zeit hat nebenbei den Vorteil, dass sich am Ende der Diät die neuen Fütterungsroutinen so eingeschliffen haben, dass Sie sie leicht beibehalten können.

Dr. Hölter wünscht Ihnen viel Erfolg bei der Diät Ihrer Katze!

Wenn Sie mehr über das Thema Übergewicht bei Katzen und über Reduktionsdiäten erfahren möchten, lesen Sie Dr. Hölters Beiträge:

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